Montag, 25. November 2013

Eindrücke von der Arbeit im Township


Hallo ihr Lieben,

so langsam fange ich an, Kapstadt als mein zu Hause zu erleben. Ich weiß wann die Bahnen in die Stadt fahren, welcher Weg der kürzeste zum Fitnessstudio ist, wie lange der Weg zur Arbeit ist und wo ich welche Sachen im Supermarkt finde. Ich habe mich auch dran gewöhnt, abends nicht mal eben spontan raus gehen zu können, dass man seinen Strom für die Wohnung beim Kiosk kauft und natürlich an die Arbeit mit den Kindern im Township. Dennoch sind Arbeit im Township und der restliche Alltag wie zwei verschiedene Welten. Das Leben neben der Arbeit ist relativ ähnlich wie in Deutschland, es fehlt an nichts. Auf der Arbeit sind es viele kleine Dinge, die das Leben anders gestalten. Es gibt zum Beispiel für die Kinder keine richtigen sanitären Anlagen und fließend Wasser zum Hände waschen, man kann als Weiße nicht einfach aus dem Kindergarten raus gehen und es wird viel auf Xhosa geredet. 

Aber nun möchte ich Euch erst einmal von meinen letzten Eindrücken im Educare erzählen. Ich lerne die Kinder immer besser kennen und erfahre langsam die verschiedenen Lebenssituationen, die einen trotz des bekannten Umfelds immer wieder aufs Neue bewegen. Deswegen begeistert mich der Enthusiasmus meiner Principal  (Kindergartenleitung), den Kindern die bestmöglichste Unterstützung für ihre Entwicklung zu geben. Normalerweise ist es nämlich nicht selbstverständlich, dass Principals sich so um ihre Kinder bemühen, denn teilweise tauchen sie nur einmal die Woche zur Kontrolle im Kindergarten auf. Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist, mit den Eltern zusammen zu arbeiten, weil viele der Kinder schwierige Familienverhältnisse haben. Dennoch wird sich bei uns bemüht, es bestmöglich zu versuchen.

Die Kinder lassen die negativen Seiten im Township durch ihre liebevolle, offene Art mir gegenüber verblassen. Ich habe alle Kinder schon ziemlich ins Herz geschlossen und freue mich, sie in den nächsten etwa noch 9 weiteren Monaten besser kennenzulernen und ihnen eine schöne Zeit zu bereiten.

Ich schicke Euch sonnige sommerliche Grüße, ganz egal wo ihr auf der Welt gerade seid! 
Bis ganz bald,
Eure Viki


Mittagsschlaf im Siyakhulisa-Educare
Lunch-Time (alle am Tisch!!)


Outdoor-Play im Educare

Sonntag, 17. November 2013

2 Monate in Südafrika

Hallo ihr Lieben,

Hier vergeht die Zeit wie im Flug, da es hier so viel zu tun gibt. Deshalb möchte ich euch wieder eine kleine Zusammenfassung vom letzten Monat geben.

Die Arbeit im Kindergarten läuft sehr gut. Ich habe jetzt so langsam meine Rolle gefunden und helfe wo ich kann mit. Aufgaben von mir sind zum Beispiel: die Kinder füttern, das Essen warm machen, mit den Kindern im Morgenkreis singen und tanzen, malen, den Schlafplatz für den Mittagsschlaf vorbereiten und natürlich ganz viel kuscheln und knuddeln. Man könnte vielleicht denken, dass es mit der Zeit langweilig wird, aber das ist es ganz und gar nicht. 

Die neue Essensecke
Da mich die Situation mit dem Essen in meiner Gruppe sehr gestört hat, habe ich jetzt wenigstens für etwa die Hälfte meiner Kinder einen Sitzplatz organisieren können. Dazu habe ich die übrigen Stühle aus der anderen Gruppe in meinen Raum gestellt und eine Bank, die ich in einer Abstellkammer gefunden habe, repariert und neu angestrichen. Das führt zwar teilweise zu kleineren Konflikten, da so gut wie jedes Kind am Tisch essen möchte, aber das ist nichts im Vergleich zum Chaos vorher. Zudem ist es so auch viel hygienischer. Ich hoffe echt, dass irgendwann alle meiner Kinder an einem Tisch essen können.

Ich habe auch die Babymassagen regelmäßig fortgeführt und schon positive Veränderungen wahrgenommen. Momentan massiere ich 4 Kinder, aber das sollen in der nächsten Zeit auch noch mehr werden, da wir viele verhaltensauffällige Kinder haben. Zum Beispiel gibt es viele Kinder, die sehr anhänglich sind und offensichtlich sehr unsere Zuneigung und Liebe suchen. Wir hoffen sehr, dass die Kinder durch die Massagen ein wenig ausgeglichener werden.

In etwa einen Monat gibt es hier für die Kinder Sommerferien und somit haben wir Freiwilligen ebenfalls für einen Monat frei. Lorena (auch eine Freiwillige von den Freunden) und ich wollen in der Zeit eine Südafrika Rundreise machen. Unser Plan ist es, die Garden Route bis Port Elizabeth zu fahren, dann weiter nach Durben und zum Schluss über Lesotho nach Johannesburg. Von dort aus geht mit dem Bus zurück nach Kapstadt. Darauf freue ich mich echt total!

Ich möchte Euch auch noch von meinem gestrigen Ausflug berichten. Wir waren an der Waterfront und da es ein sehr regnerischer Tag war, hat es uns ins Two Oceans Aquarium verschlagen. Beeindruckend was alles so im Meer schwimmt!







Anschließend sind wir noch ins Robben Island Musem gegangen, das ebenfalls an der Waterfront ist.







Ich bin unglaublich glücklich hier zu sein, und die Chance zu haben, dass alles hier erleben zu dürfen. Ich habe es bis jetzt keinen Augenblick bereut, mich hierfür entschieden zu haben. Natürlich ist es manchmal nicht so leicht und es kommen neue Herausforderungen. Aber im Nachhinein ist man froh, sich mit neuen Situationen auseinander gesetzt zu haben.  

Ich wünsche euch alles Liebe und bis ganz bald,
Eure Viki




P.S.: So hat unsere WG heute das Zweimonatige gefeiert: Mit Pizza und Cola auf dem Sofa! ;)

Samstag, 9. November 2013

Es gibt viel zu erleben!

Hallo ihr Lieben,

Hier ist jeder Tag total aufregend und man erlebt so viel. Ich bin schon fast 2 Monate hier und habe immer noch nicht alles von Kapstadt gesehen, auch wenn ich mir große Mühe gebe, die Stadt zu erkunden und in all ihren Facetten kennenzulernen. Deswegen möchte ich euch nun von meinen letzten Ausflügen berichten.

Camps Bay Beach und Lions Head

Letzten Samstag bin ich auf die andere Seite des Berges gefahren, um mir Camps Bay anzuschauen. Camps Bay ist ein süßes kleines Örtchen mit einem wunderschönen Strand, von dem man einen tollen Blick auf den Lions Head und die Felsenkette der 12 Apostel hat. Ich habe mich dort auch ins kühle Meer getraut.







Letzten Sonntag hatte ich die Ehre, an einem typisch südafrikanischen Braai (Afrikaans für braten) teilzunehmen, den unsere Nachbarin organisierte. Der Unterschied zu Barbecue ist, dass mit Holz statt Kohle gegrillt wird, da es somit länger dauert und so mehr Zeit in geselliger Runde verbracht werden kann.



Dienstag sind einige der Freiwilligen ins WM-Stadion zum Fußball schauen gegangen. Es spielten Ajax Cape Town gegen Kaizer Chiefs (Johannesburg). Es war echt ein sehr spannendes Spiel mit unglaublich guter Stimmung, die durch die Vuvuzelas angeheizt wurde. Am Ende gewann der Außenseiter Ajax Cape Town mit 1:0.






Heute ging die Reise wieder in die Innenstadt, da es dort noch soo viel zu sehen gibt. Deshalb dachten wir mal, dass wir einen "Touri-Tag" einlegen. Zuerst sind wir zum Bo-Kap gelaufen, ein kleines Viertel mit bunten Häusern und Kopfsteinpflaster. Anschließend sind wir ins Castle of Good Hope gegangen und uns bisschen mit der Geschichte auseinandergesetzt. Am Ende sind wir noch in den Company Garden gegangen. Das ist eine große Parkanlage mit Sehenswürdigkeiten, aber auch einer Vielzahl an historischen und botanisch wichtigen Bäumen. Und das alles noch im Herzen von Kapstadt!

Bo-Kap

The Castle of Good Hope

The Companys Garden


Ihr seht, ich habe immer etwas zu tun und so schnell wird mir hier auch nicht langweilig!
Über die Arbeit werde ich die Tage auch wieder berichten.

Ich freue mich immer von Euch zu hören und bis ganz bald!
Eure Viki