Dienstag, 29. Oktober 2013

Die erste Babymassage

Hallo ihr Lieben,

Endlich kann ich seit gestern wieder zur Arbeit gehen und meine Infektion ist dank des neuen Antibiotikas endlich weg! Die Kinder haben mich total liebevoll und herzlich begrüßt und sie scheinen sich echt gefreut zu haben, dass ich wieder da bin. Alle wollten dann wieder von mir gedrückt und in den Arm genommen werden.

Gestern hatte ich mit Lucia abgesprochen, dass wir heute das erste Mal die Babymassage bei zwei verhaltenesauffälligen Kindern ausprobieren wollen und so haben wir alle notwendigen Materialien mitgebracht.
Der Sinn der Massage ist, dass die Kinder durch den Körperkontakt Vertrauen aufbauen und Nähe erfahren. Oft erleben die Kinder von der Familie wenig bis gar keine Liebe, aufgrund von Alkohol, Drogen und Aggressionen. Durch die Massage erleben die Kinder eine angenehme Berührung, bei der sie entspannen können. Dadurch trägt die Massage auch zur Entwicklung des Empfindungsvermögen bei.
Die Massage bietet sich sowohl bei ruhigen und  aphartischen Kindern, als auch bei aggressiven und hyperaktiven Kindern an, die in etwa 8 Sitzungen durchgeführt werden.
Die zwei Kinder haben sich ohne Probleme massieren lassen und waren danach ziemlich entspannt, sind aber nicht eingeschlafen. Das eine Mädchen war vorher immer ein wenig zurückhaltend und wirkte sehr verwirrt. Doch den restlichen Tag kam sie immer bis über beide Ohren strahlend zu mir und wollte einfach nur in meiner Nähe sein. Bei dem Jungen hat sich keine Veränderung gezeigt, aber vielleicht kommt das noch bei den nächsten Malen. 

Morgen haben wir wieder Massageunterricht und Donnerstag wollen wir es dann bei zwei weiteren Kindern ausprobieren. Ich bin echt gespannt, was sich in der nächsten Zeit dadurch verändern lässt.

Ich wünsche Euch nur das Beste und hoffe, dass es Euch gut geht!
Die allerliebsten Grüße aus Cape Town,

Eure Viki

Montag, 21. Oktober 2013

Ausflug zum Cape Point, Kap der guten Hoffnung und Signal Hill

Hallo ihr Lieben,

am Wochenende haben wir einen Ausflugstag gemacht und die Reise ging in den Süden von der Halbinsel. Dazu haben wir ein Auto von einen Studenten aus Cape Town bekommen, der das Auto gemietet hat, aber für den Tag nicht gebraucht hat.
Pingu und ich

Wir machten einen kleinen Stop in Simons Town, um nochmal die Pinguine anzuschauen. Zufälligerweise haben wir auch am öffentlichen Strand welche gesehen, die auch sehr zutraulich waren.

Anschließend sind wir auf dem direkten Weg Richtung Cape Point gefahren. Cape Point ist der Punkt, an dem der berühmte historische Leuchtturm steht. Leider war es sehr windig.




Die Spitze vom Cape Point
Der historische Leuchtturm





















Weiter geht die Reise zum Kap der guten Hoffnung, aber im Prinzip ist es nur das Schild.



  
Freilaufende Sträusse beim Kap der guten Hoffnung
Nach einem ausgiebigen Abendessen im "Extrablatt" in Greenpoint, sind wir zum Sonnenuntergang auf den Signal Hill gefahren. Dort konnten wir die atemberaumende Aussicht mit der untergehenden Sonne am Horizont genießen.

Lions Head
Tafelberg mit "Tischdecke"

Meine WG-Mädels und ich




Wie man bestimmt erkennen kann, hatten wir einen sehr erlebnisreichen Tag mit wunderschöner Natur!
Ich hoffe, dass es Euch gut geht und ihr das schöne Herbstwetter genießt.

Alles Liebe und Gute nach Deutschland,
Eure Viki

P.s.: Leider geht es mir noch nicht viel besser, da das Antibiotika nicht angeschlagen hat. Jetzt bin ich für diese Woche immernoch krank geschrieben...

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Der erste Monat



Hallo ihr Lieben,


Ich bin seit heute genau einen Monat hier in Kapstadt, Südafrika. Ich weiß nicht, ob mir das wenig vorkommt, weil die Zeit wie im Flug vergeht, oder ob es mir viel vorkommen sollte, da ich schon so unglaublich viel erlebt habe.

Ich habe mich jetzt schon ziemlich gut eingelebt und möchte Euch eine kleine Zusammenfassung von meinem ersten Monat schreiben, obwohl das eigentlich gar nicht möglich ist, einen Monat mit den ganzen Eindrücken in ein paar Zeilen zu packen.


Fangen wir mit meinem Educare an. Was ich noch nicht erwähnt hatte: In dem Kindergarten arbeiten 3 Kindergärtnerinnen (hier „teacher“ genannt), eine Köchin, die Kindergartenleitung (hier „Mama“ oder „Principal“ genannt), dienstags noch 2 weitere Freiwillige vom College, ein Gärtner und eine Frau, die überall mal mithilft, wie zum Beispiel beim Windeln wechseln, Wäsche waschen oder beim Kochen. Ich werde von den Kindern hauptsächlich „Missi“ (von Miss) genannt. Mit meinen Arbeitskolleginnen verstehe ich mich super und bin auch froh, dass ich bei Problemen immer zu ihnen kommen kann. Es ist auch ein Vorteil, dass die alle super Englisch reden.


Wenn ich morgens in den Kindergarten komme, werde ich schon herzlichst von den Kindern empfangen, die sich schon fast darum streiten, wer mich zuerst umarmen darf. Das gibt mir ein Gefühl von Akzeptanz und Freude, dass ich willkommen bin.


Allerdings sehe ich auch einige Probleme im Educare. Viele Kinder sind echt sehr übergewichtig, sodass ich teilweise Probleme habe, ein zwei- oder dreijähriges Kind auf den Arm zu nehmen. Zudem scheint es hier auch normal zu sein, die Kinder gröber als in Deutschland zu erziehen. Das hat mich zu Beginn ziemlich schockiert, da ich so einen Umgang in Kindergärten aus Deutschland nicht kenne. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass die Kinder so „liebesbedürftig“ sind und meine Umarmungen dankbar annehmen.
Ein weiteres Problem aus meiner Sicht ist die Sprachbarriere, da ich die Kinder auf Xhosa bis auf wenige Wörter nicht verstehe, und die Kinder erst in der Schule Englisch lernen, sodass sie auch nur wenige englische Wörter kennen. Daraus ergibt sich auch das „Respekt-Problem“. Ich kann den Kindern ohne Xhosa-Wörter keine Anweisungen geben und dadurch turnen die Kinder einem teilweise ganz schön auf der Nase herum. Deswegen ergibt sich für mich das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich die Kinder zur Ruhe bringen soll. Aber ich bin sehr optimistisch, dass es im Laufe des Jahres besser wird! Vielleicht kann ich mir dann auch irgendwann die Namen der Kinder besser merken, da diese kaum Ähnlichkeiten zu deutschen Namen haben.
Mir ist auch aufgefallen, dass meine Gruppe Frühstück, Lunch und die Snacks auf dem Boden isst, da der Platz für Tische fehlt. Ich hoffe, dass wir dafür noch irgendwie eine andere Lösung finden können.
Ich habe aber leider meine Rolle im Educare noch nicht gefunden und weiß auch noch nicht ganz, als was die Teacher uns sehen. Ich hoffe, dass ergibt sich noch mit der Zeit.


So langsam kommt hier auch der Alltag rein und die Schichten sind jetzt fest. Montag und Dienstag habe ich Spätschicht, Mittwoch und Donnerstag habe ich Frühschicht und Freitag bin ich im Centre und mache Gartenarbeit, während die andere Gruppe parallel Craft macht. Das Wochenende haben wir dann frei und haben Gelegenheit, die Gegend zu erkunden und kleine Ausflüge zu machen. Ich habe bis jetzt auch immer genug Zeit gefunden, um mehrmals die Woche ins Fitnessstudio zu gehen, damit die Sache mit meinem Rücken auch besser wird. Das ist zudem auch ein guter Ausgleich zur Arbeit.


Leider bin ich momentan krankgeschrieben, da ich mir eine Infektion eingefangen habe, und darf die Woche nicht arbeiten. Aber daraus lässt sich etwas Gutes abgewinnen: ich habe positiv überrascht festgestellt, dass wir direkt neben unserer Wohnung einen sehr kompetenten Arzt haben, der sich wirklich Zeit für einen nimmt und auch ernsthaft daran interessiert ist, dass es einem wieder besser geht. 


Ich bin gespannt, was ich die nächsten 11 Monate hier noch so erleben darf. Ich hoffe Euch geht es allen gut und freue mich, von Euch zu hören.


Bis ganz bald,
Eure Viki

Sonntag, 13. Oktober 2013

Dies und Das...

Guten Abend!

Und schon wieder ist eine Woche um und ich habe bisschen was zu erzählen.
Am Mittwoch hatte ich meine erste Xhosa-Sprachstunde. Es kam mir ein bisschen vor, als wäre ich wieder in der Schule. Wir haben so Standart Sachen gelernt wie "Hallo wie geht es dir?", "Ich komme aus Deutschland und du?" oder "Mein Name ist Viktoria und wie heißt du?". Es war sehr hilfreich und vielleicht wird dadurch auch die Arbeit im Educare einfacher, wenn die Kinder mich besser verstehen und andersherum, da wir nun das Angebot haben, jeden Mittwoch zu dem Sprachkurs zu gehen.

 

Am Freitag Abend waren wir in der Blue Bird Garage in Muizenberg, das ist ein Markt mit Essen, Klamotten, Schmuck und kleinen anderen Sachen. Es macht echt immer wieder Spaß, dadurch zu gehen.




Blue Bird Garage

Park und Stadium
Heute (Sonntag) habe ich ein wenig die andere Seite vom Tafelberg erkundet. Und so sind wir zuerst zur Waterfront gefahren, von da aus Richtung Stadium und dem Stadtteil Greenpoint gelaufen. Auf diesem Weg sind wir auch durch den Greenpoint Park gelaufen, der wirklich richtig schön ist. Zudem war heute auch wunderbares Wetter!





Greenpoint, Signal Hill (links) und Lions Head (rechts)

Nun freue ich mich auf eine neue und (hoffentlich) erlebnisreiche Woche.
Bis ganz bald!

Eure Viki

Freitag, 4. Oktober 2013

Die ersten kleinen Veränderungen im Educare

Hallo ihr Lieben!

Ich freue mich, euch berichten zu können, dass ich - oder besser gesagt Lucia und ich - ein paar kleine Dinge in unserem Educare verändern konnten. Und das, obwohl wir erst so kurz dort arbeiten.


Das Endergebnis
Alles begann damit, dass wir fanden, dass der Außenbereich ein wenig Farbe vertragen könnte. Also fragten wir unsere Principal, ob wir die Autoreifen bemalen könnten. Promt saßen wir mit bunter Farbe im Garten und malten bei gutem Wetter die Reifen bunt an. Wir finden, dass sich das Ergebnis echt sehen lassen kann! Was so ein bisschen Farbe ausmachen kann. :)









Neuer Schriftzug am Educare
Zudem fanden wir es auch nicht so optimal, dass außen an der Mauer der Name des Educares fehlt. Also organisierten wir wasserfeste Farbe und pinselten den Namen an die Mauer. Jetzt weiß auch jeder, dass dort das Siyakhulisa Educare ist.











Das neue Alphabet
Die letzte kleine Veränderung war nicht meine Idee. Ich wurde von der einen Kindergärtnerin gebeten, das Alphabet auf Papier zu malen, da das momentane Alphabet viel zu klein sei und die Kinder es so nicht gut lesen könnten. Also setzte ich mich hin und malte die Buchstaben in dicker Schrift aufs Papier.








Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft unseren Teil dazu beitragen können, um das Educare langfristig optimieren zu können, sodass die Kinder dort eine schöne Zeit haben werden

Ich freue mich, von Euch zu hören und bis ganz bald,

Eure Viki

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Gardening

Unsere Einsatzstelle
Heute hatten wir das erste Mal "Gardening" im Centre, geleitet von unserem "teacher" Robin, der im Centre als Gärtner arbeitet. Für Gardening haben sich mit mir eingeschlossen 6 Freiwillige gemeldet (die Restlichen machen freitags "Craft"). Ich finde es auch eigentlich gut, dass nur so wenige Gardening machen, da es so viel persönlicher ist. Nachdem Robin uns den Garten gezeigt hat, haben wir Mädels uns an das eine Beet gemacht und Unkraut gejätet.  



Lena und der Garten vom Centre for Creative Education

Beet nachher
Beet vorher

Unser Ziel war es heute, dass das Beet so frei ist, dass wir zwei verschiedene Sorten Rucola ansähen konnten - Ziel erreicht!










Mir hat das heute total viel Spaß gemacht! Ich finde es auch gut, dass es noch so viel im Garten zu tun gibt, da man so wirklich sieht, was man am Tag geschafft hat. Wir haben auch schon Pläne für das nächste Mal gemacht und ich freue mich schon jetzt darauf, dort weiter zu arbeiten.

Bis ganz bald!
Eure Viki